Meine Erfahrungen mit dem Amazon Kindle

12 Dec 2012

Vor einigen Monaten habe ich mir einen amazon kindle zugelegt. Anfangs war ich sehr skeptisch war, ob das Gerät wirklich hält, was es verspricht. Doch heute bin ich wirklich ein überzeugter Anhänger dieses ebook-Readers und halte das Gerät für einen meiner besten Hardwarekäufe. Der Kindle ermöglicht es mir, ständig eine komplette Bibliothek dabei zu haben und wiegt dabei sogar viel weniger als ein gewöhnliches Taschenbuch. Für mich persönlich ist der Kindle ein wirklicher Buchersatz und kein elektronisches Spielzeug – denn dafür habe ich noch ein iPad, und beides sind wirklich ganz unterschiedliche Geräte.

Die Lesequalität empfinde ich auf dem Kindle höher als bei einem normalen Buch, man muss nicht mehr umblättern, sondern drückt einfach nur ganz leicht die entsprechende Taste und schon wird die nächste Seite dargestellt. Auch die Schriftgröße lässt sich in wenigen Schritten den eigenen Wünschen anpassen, so dass man selbst entscheiden kann wie groß die Buchstaben sein sollen. Anders als bei anderen Geräten, wie dem iPad oder einem Notebook ist der Text auf dem Bildschirm wirklich perfekt ablesbar und die Schrift wird auf dem Kindle gestochen scharf dargestellt. Selbst bei sehr starker Lichteinstrahlung zeigt das Display keine Spiegelungen (meiner Ansicht nach ein großer Nachteil des iPads). Ich habe sogar den Eindruck gewonnen, je mehr Licht auf den Kindle fällt, umso besser ist das Display lesbar. Dabei braucht der Kindle wirklich nur sehr wenig Energie, da er mit der sogenannten e-ink-Technolgie funktioniert. In meiner Praxis bedeutet dies, das ich den Kindle wochenlang nicht an die Steckdose anschließen brauche. Der Akku meines Ipads hingegen schon nach wenigen Stunden wieder hungrig, da dort das Display ständig aktiv beleuchtet wird.

Der Kindle bietet auch eine höhere Privatsphäre, kein Buchdeckel verrät dem Gegenüber, womit ich mich gerade beschäftige. Dadurch kann man plötzlich Bücher in aller Öffentlichkeit z.B. in Bus und Bahn oder im Wartezimmer lesen, die man früher vielleicht lieber daheim gelassen hätte. Dies ist wahrscheinlich auch eines der Geheimnisse, die dem aktuellen Bestsellers Shades of Grey zum Durchbruch verholfen haben.

Ein großer Vorteil gegenüber Papierbüchern ist es auch, Abschnitte im elektronischen Buch schon während des Lesens zu markieren und Kommentare zu einzelnen Textstellen einfügen zu können. Die Markierungen werden auf dem Kindle im Verzeichnis ‘documents’ in der Datei ‘Meine Clippings.txt’ gespeichert. Wenn man den Kindle per USB-Verbindung mit dem PC verbindet, sind die Notizen so einfach zugreifbar und können dann in andere Anwendungen übernommen werden. Wem die einfache Textdarstellung zu unübersichtlich ist, der kann freie Zusatzsoftware wie z.B. Klippings verwenden.

Dem entspannten Lesen ist der Kindle sehr förderlich, da er als ein wirkliches Lesegerät konzipiert wurde. Bei mir persönlich bedeutet dies, weniger Ablenkung und höhere Konzentration auf den Inhalt. Nutze ich dagegen das Ipad zu Lesen, erwische ich mich doch des öfteren wieder im Webbrowser oder einer anderen App, nur um die aktuelle Nachrichten-, email- oder Twitterlage noch ein weiteres Mal zu prüfen. Der Kindle dagegen hält mich  auf den zu lesenden Text fokussiert.

Das Aufspielen von bei amazon gekauften Bücher (Kindle ebooks) ist wirklich fast magisch. Man kann entweder direkt über das Gerät ein Buch suchen und mit ein/zwei Bestätigungen kaufen, oder man bestellt es ganz klassisch über die Weboberfläche von Amazon. Nur wenige Sekunden später ist das Buch auf Gerät zum Lesen verfügbar. Das ist wirklich unglaublich, wenn man bedenkt wielange der traditionelle Kauf eines Buches (entweder per Versand) oder durch den Gang in ein Geschäft dauert und bei vielen Büchern spart man sogar noch ein paar Euro gegenüber der Papieredition. Dieser beschleunigte Kauf macht sich noch stärker bemerkbar, wenn man z.B. englischsprachige oder seltener nachgefragte Bücher kaufen möchte, die bekanntlich nicht überall auf Lager gehalten werden.

Wer bereits elektronische Bücher besitzt, die mit dem Kindle kompatibel sind, kann diese kinderleicht per USB-Verbindung einfach auf das Gerät kopieren und wenige Sekunden später im ebook-Reader lesen. Allein diese Möglichkeit, auf meine bereits vorhandenen Bücher nun mit diesem erhöhten Lesekomfort zugreifen zu können, war mir der Kauf wert.

Es es gibt auch eine sehr große Anzahl kostenlos verfügbarer Literatur, die unkompliziert auf das Gerät gespielt werden kann. Sogar Amazon bietet hierbei eine große Auswahl einschließlich tausender Klassiker (z.B. Jules Verne – Reise um die Erde in 80 Tage) oder die Märchen von der Gebrüder Grimm, die man in der normalen Shopumgebung kostenlos bestellen und vollkommen unkompliziert wie von Geisterhand auf das Geräte übertragen lassen kann. Allein mit dieser Funktion lässt sich auf den Kindle  so viel Lesefutter laden, dass man im nächsten Urlaub garantiert immer was schönes zum Schmökern hat.

Bei meinem Kauf habe ich mich bewußt für den klassischen Kindle entschieden. Wer viele Notizen machen möchte, für den sind die Kindle Touch oder die  Keyboard Version wahrscheinlich nützlicher). Bei der neueren Version Fire doch das Risiko, dass viele hier genannten Vorteile (Akkulaufzeit, fehlende Ablenkung etc.)  dem Multimedia-Unterhaltungsfaktor geopfert werden.



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